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Impuls zum 19. September 2021

Zum 25. Sonntag im Jahreskreis

In dieser Woche feierten die Menschen jüdischen Glaubens ihren höchsten Feiertag Jom Kippur, den Tag der Versöhnung. Allein das wäre Grund genug, diesem Fest unser pax christi-Gebet zu widmen.

Es wäre Grund für Mitfeiern, für Beisammen-Sein, für Austausch über Visionen und Erfahrungen mit Versöhnung. Für Gebete um Gottes Versöhnung, für Dankbarkeit und Freude. 

Versöhnung, was bedeutet dieses Wort heute? Was bedeutet es uns ganz persönlich? Was ist mit Versöhnung gemeint im jüdischen Glauben am Jom Kippur-Tag? 

Doch es ist die Bedrohung jüdischen Lebens in Deutschland, die mich auf den Gedanken bringt, diesen Sonntagsimpuls Jom Kippur zu widmen. Im nordrhein-westfälischen Hagen konnte der Jom Kippur-Gottesdienst Mitte dieser Woche nicht stattfinden, weil die konkrete Gefahr eines Anschlags auf die dortige Synagoge bestand.

Menschen, die sich auf eine religiöse Zusammenkunft, auf Gebete und ein wichtiges Fest vorbereitet und gefreut hatten, mussten plötzlich wieder der Angst ins Auge sehen. Es macht mich zornig und zugleich hilflos, dass es in Deutschland wieder Jüdinnen und Juden sind, denen dies widerfährt.

Der Antisemitismus in Deutschland, der Juden gefährdet und bedroht, ist nicht nur beschämend. Antisemitismus beschädigt unser aller Leben. Mir fehlen die Worte, die helfen und heilen könnten, weil hier Worte allein nicht genügen. Antisemitismus ist eine Herausforderung an uns alle, dagegen aufzustehen. Doch auch da spüre ich mehr Hilflosigkeit als alles andere. Denn ich habe keine greifbare Handlungsidee. Finden wir gemeinsam einen Weg?

Als ersten Schritt habe ich mich dafür entschieden zuzuhören. Mich davon anregen zu lassen. Dazu möchte ich auch Dich und Sie einladen.

Deshalb biete ich hier nun einen Link zum Anhören an.

Hören wir die Worte von Esther Hirsch, der Kantorin der Synagogengemeinde Berlin Sukkat Schalom, die der Berliner Radio-Sender Antenne Brandenburg am Donnerstag, den 16.09.21 ausgestrahlt hat:

https://rundfunkdienst.ekbo.de/fileadmin/ekbo/mandant/rundfunkdienst-berlin.de/Worte_Audio/Hirsch/wt20210916__Esther_Hirsch_mit_Gesang.mp3

Vielleicht mögen Sie zum Abschluss dieser kurzen Einkehr ein Lied anstimmen? Es könnte Shalom Chaverim oder Dona nobis pacem sein.