Friedensfest in Arras - 1918 - 2018
23. Apr 2018
Die Diözesen Arras, Lille und Cambrai nahmen das Hundertjahrgedenken zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Anlass für ein starkes Friedenszeichen und luden internationale Gäste aus den ehemals verfeindeten Ländern an Stätten damaliger furchtbarer Kämpfe.
Ein Gedenkgottesdienst erinnerte an die Opfer des Krieges auf allen Seiten. Zugleich unterzeichneten Partner aus allen Weltreligionen einen Friedensappell. Darin heißt es:
Aufruf der Religionen für einen gerechten Frieden
Hundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, sind wir symbolisch
versammelt im Herzen des Artois an der Frontlinie, die gezogen wurde von
kriegerischer Raserei, mit ausradierten Städten und vertriebener Bevölkerung.
Die großen Friedhöfe und Gedenkstätten der Krieg führenden Nationen hören nicht
auf, uns an den gewaltsamen Tod von über einer halben Million Menschen zu
erinnern.
Von diesen Gräbern menschlicher Individuen, vieler Nationalitäten, verschiedener
Religionen und Konfessionen, unterschiedlicher, manchmal gegensätzlicher
Überzeugungen, erhebt sich der stille Schrei: „Welche Konsequenzen zieht ihr
aus unserem Tod? Führt er euch auf den Weg des Friedens?“
Zusammen antworten wir entschieden: „Wir wollen niemals mehr einen Krieg
rechtfertigen, sondern uns mit all unseren Kräften für den Aufbau des Friedens
einsetzen. Alle unsere Gruppen, Bewegungen, Vereinigungen, Konfessionen und
Organisationen, wir richten alle unsere Energien im spirituellen, intellektuellen,
künstlerischen und ökonomischen darauf aktiv einen gerechten Frieden zu
schaffen.“ In diese Richtung führen verschiedene Wege.
(Den vollständigen Text finden sie im Downloadbereich)
In einem Grußwort blickte der Präsident der deutschen pax christi-Sektion, Bischof Heinz Josef Algermissen auch auf die Herausforderungen der Gegenwart: „Vieles, was wir heute im Kontext des Nationalismus beobachten, geht auch auf die Weltordnung nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Während es vorher multiethnische Reiche mit gleichberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gab, kam es danach zu einer Betonung der nationalen Identität. Minderheiten im jeweiligen Land hatten und haben es heute wieder schwer.“ Er rief auf: „Achten wir also unbedingt darauf, dass nach zwei furchtbaren Weltkriegen das Friedenswerk Europa nicht in Frage gestellt wird.“
(Den vollständigen Text finden sie im Downloadbereich)