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1. Todestag der Journalistin Shirin Abu Akleh

11. Mai 2023

pax christi Nahostkommission fordert: Verbrechen aufklären!

Anlässlich des ersten Jahrestages der Tötung der palästinensischen Journalistin Shirin Abu Akleh am 11. Mai 2023 bekräftigt die pax christi Nahostkommission, dass eine freie und ungefährdete Presse das Fundament jeder wirklichen Demokratie sein muss. Das Verbrechen gegen die Journalistin muss aufgeklärt werden.

Das Recht auf Pressefreiheit und freie Meinungsäußerung, wie es in Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert ist, „ist das Fundament, auf dem Demokratie und Gerechtigkeit ruhen“, so UN-Generalsekretär António Guterres am 3. Mai 2023.

Am 11. Mai 2022 wurde die Journalistin Shirin Abu Akleh getötet, als sie über eine Razzia des israelischen Militärs im palästinensischen Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland berichtete. Ihr Tod erschütterte ganz Palästina und die arabische Welt, wo sie als wahrheitsgetreue und bedachte Chronistin geschätzt wurde. Die Familie Abu Akleh gehört zur pax christi Organisation „Arab Educational Institute“ in Betlehem und ist der pax christi Nahostkommission gut bekannt. Eine Delegation von Pax Christi International hatte die Familie im Februar besucht.

Abu Akleh war eine erfahrene Al Jazeera Korrespondentin, die seit über 27 Jahren berichtete. Sie war nicht risikofreudig und trug eine kugelsichere Weste und einen Helm mit der Aufschrift PRESSE. Dennoch wurde die Journalistin von einem israelischen Soldaten in den Hinterkopf geschossen, wie zahlreiche unabhängige Untersuchungen ergeben haben. 

Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO, erklärte als Reaktion auf ihren Tod: "Die Tötung einer eindeutig identifizierten Pressemitarbeiterin in einem Konfliktgebiet ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Ich rufe die zuständigen Behörden auf, dieses Verbrechen zu untersuchen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen". Die pax christi Nahostkommssion schließt sich dieser Forderung an.

Die Pressefreiheit ist unerlässlich, um die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen. Dennoch werden Journalist:innen auf der ganzen Welt zensiert, überwacht, inhaftiert oder deportiert, und einige von denen, die die Wahrheit berichtet haben, haben dafür den höchsten Preis bezahlt.