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Humanitäre Hilfe für Goma JETZT!

31. Mai 2021

Schluss mit Vergewaltigung als Kriegswaffe!

Am vergangenen Samstag vor Pfingsten (22.5.2021) brach einer der gefährlichsten aktiven Vulkane der Welt überraschend einmal mehr aus. Der Nyiragongo im Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo liegt keine 20 Kilometer entfernt von Goma mit seinen zwei Millionen Einwohner*innen. 

„Hunderttausende Kongoles*innen haben sich zu Fuß über die nahe ruandische Grenze in Richtung Süden aufgemacht aus berechtigter Furcht vor den Nachbeben, die mit bis zu 4,6 Grad auf der Richter-Skala zum Teil hunderte Meter lange Risse aufreißen, selbst im Stadtgebiet von Goma“, äußert sich erschüttert durch die Katastrophe Jean Djamba, Sprecher der pax christi-Kommission Solidarität mit Zentralafrika.

„Vulkanolog*innen warnen vor einem möglicherweise bevorstehenden weiteren großen Ausbruch. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich multilateral für einen Großeinsatz der internationalen Gemeinschaft für humanitäre Hilfe in der Region Goma einzusetzen. Auf dem Luftweg sollten u.a. so rasch wie möglich mobile Anlagen zur Trinkwasseraufarbeitung im Kivu zum Einsatz gebracht werden“, so Djamba weiter. 

Die Wasserversorgung der Bevölkerung ist aufgrund einer von den Erdbeben verursachten Beschädigung des zentralen Wasserwerks von Goma eines der zahlreichen Probleme im Land. Das Regenwasser ist mit Vulkanasche kontaminiert. 
Am Donnerstag vergangener Woche ordnete Militärgouverneur Generalleutnant Constant Ndima eine teilweise Räumung der Stadt an.Warum er nicht die gesamte Stadt räumen lassen will, ist unklar. Neben dem Nyiragongo herrscht das große Risiko eines Lavaaustritts auf dem Grund des Kivusees, wo riesige Mengen von natürlichem Methangas eingelagert sind. Experten warnen seit langem vor den unkalkulierbaren Risiken, die mit einem solchen Szenario einhergehen.

Präsident Félix Tshisekedi hatte vor einigen Wochen das Kriegsrecht über die Unruheprovinz Kivu verhängt, zu der Goma gehört, um das Unwesen der Rebellengruppen rein militärisch zu lösen. Damit stieß er bei der von der weit verbreiteten Anarchie drangsalierten Bevölkerung durchaus auf Sympathie, doch die Armee wurde in der Vergangenheit immer wieder mehr Teil des Problems als dessen Lösung.  Auch ohne Vulkanausbruch herrscht im Kivu die humanitäre Katastrophe. Diese Krise geht mit der laufenden Flüchtlingskrise auf einen neuen Höhepunkt zu. Zwei Millionen von Flüchtlingen fehlt es am Nötigsten.

Hinweisen möchten wir auch auf die aktuelle Kongo-Kampagne, die von der pax christi-Kommission „Solidarität mit Zentralafrika“ unterstützt wird: 



Schluss mit Vergewaltigung als Kriegswaffe!
Die deutsche Bundesregierung und die Europäische Kommission werden aufgefordert, sich vorbehaltlos für die Beendigung der Straflosigkeit im Kongo und damit für ein international anerkanntes und unabhängiges Justizverfahren einzusetzen, das Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verfolgt. Dazu sollen die Empfehlungen des Berichts der Vereinten Nationen von 2010 umgesetzt werden und die Opfer zu Wort kommen. Nur wenn die Wahrheit ans Licht kommt, kann Gerechtigkeit geschehen und Frieden gelingen.

Ebenso wird die Bundesregierung aufgefordert, gesetzliche Regelungen zu erlassen, damit die Geschäftstätigkeit und Rohstoffbeschaffung deutscher Unternehmen dazu beiträgt, dass Rohstoffe aus dem Kongo fair und unter Beachtung der Menschenrechte gewonnen und in den Welthandel gebracht werden und die Erlöse aus einer solchen Produktion und dem Handel in die Förderung von Bildung und Gesundheit fließen. 

Alle Informationen dazu finden sich unter folgendem Link 
https://www.die-kongo-kampagne.de/de/home

Veranstaltungshinweis
Schwache Regierungsführung, sexualisierte Kriegsgewalt im Kongo: Kein Frieden in Sicht?! Wie kann man Justiz & Rohstoffsektor in die Pflicht nehmen? (die-kongo-kampagne.de)