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Ökumene-KreuzFoto: Josef Roberg

„Wir weigern uns Feinde zu sein!“

19. Nov 2018

Wie die Eskalation von Gewalt verhindern? Ein ökumenischer Beitrag zur Domwallfahrt 2018 „Dona nobis pacem“ anlässlich 100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges am 28./29.9.2018

Der pax christi-Diözesanverband Köln gestaltete in einem ökumenischen Bündnis mit der Evangelischen Melanchthon Akademie, dem Katholischem Bildungswerk, dem Stadtdekanat, der ACK und gewaltfrei handeln e.V. einen Ökumenischen Gottesdienst im Dom, eine Soiree mit Podiumsdiskussion und einen Studientag zur Gewaltfreiheit als Beitrag zur Kölner Domwallfahrt „Gib uns Frieden“. Die Veranstaltungen stellten sich der Frage, wie die Eskalation von Gewalt verhindert werden kann. Aktive Gewaltfreiheit wurde als politische Leitlinie der Kirchen beraten.

Die christliche Kirche hat das mahnende „prophetische Amt“ von den alttestamentarischen Propheten „geerbt“. Das betonte der mennonitische Pfarrer Professor Dr. Fernando Enns aus Hamburg beim gut besuchten ökumenischen Gottesdienst im Dom, der von der ACK Köln sowie pax christi gestaltet wurde. Die Glaubwürdigkeit der Kirchen, Friedensstifter zu sein, werde bis heute überall dort verspielt, wo auch von ihnen „Gewalt legitimiert oder als alternativlos dargestellt wird“, sagte Enns in seiner Predigt (s.a. Dateien zum Download).

Beim anschließenden Talk während der Soiree im überfüllten Domforum nahmen Katrin Göring Eckardt, Matthias Leineweber von Sant´ Egidio, Professor Enns und Ralf Becker von gewaltfrei handeln e.V. teil. Katrin Göring Eckart wies darauf hin, dass gegen die Verrohung der Gesellschaft eine respektvolle Sprache helfe. Ralf Becker wies kurz auf das Szenario „Sicherheit neu denken“ der bad. Landeskirche hin.

Beim Studientag am folgenden Tag, in dem es um aktive Gewaltfreiheit im persönlichen Leben sowie in der Politik und den Kirchen ging, gaben zunächst Workshops den Teilnehmer*innen Einblicke in Gewaltfreie Kommunikation, gewaltfreies Handeln im Alltag und Gewaltfreiheit in der Schule.

Ralf Becker stellte ein Beispiel für aktive Gewaltfreiheit in Politik und Kirche vor. Er arbeitete für die Evangelische Landeskirche in Baden mit an der Erarbeitung eines Szenarios, wie Deutschland – ähnlich dem Atomausstieg – mittelfristig komplett aus der militärischen Friedenssicherung aussteigen kann. Er stellte vor, wie Deutschland bis zum Jahr 2040 unsere Sicherheit mit aktiver Gewaltfreiheit gewährleisten kann (s.a. Empfohlene Links und Dateien zum Download).