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Die Leugnung schändet die Opfer erneut

24. Aug 2020

pax christi empört über Schändung der Gedenkstätte in Oradour

Die pax christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann verurteilt die Schändung der Gedenkstätte für die Verbrechen der deutschen Wehrmacht im französischen Oradour scharf. „Die Schmiererei „Lügner“ an der Gedenkstätte in Oradour sind ein weiterer Weckruf an uns, den Leugnern und Geschichtsverfälschern entgegen zu treten. Wir können das fürchterliche Verbrechen von Oradour nicht wiedergutmachen – aber die Erinnerung an die Menschen und das Bekenntnis der Schuld der Täter ist unsere christliche Antwort darauf. Das Vergessen und Leugnen dagegen schändet diese Menschen ein zweites Mal. Die Erinnerung an die 642 unschuldigen Menschen des Dorfes Oradour, die im Juni 1944 von Hitlers SS-Truppen brutal massakriert wurden, ist ein zentraler Pfeiler der Friedens- und Versöhnungsarbeit der pax christi-Bewegung. Die Friedensarbeit der frühen pax christi-Bewegung war Versöhnungsarbeit mit Frankreich. Nie wieder soll Krieg spätere Generationen belasten. Heute ist es eine Herausforderung in Frankreich wie in Deutschland, den Leugnern der Kriegsverbrechen und des Holocaust entgegen zu treten.“

Im Juli 1963 machten sich erstmalig zwanzig pax christi-Mitglieder aus München und Freiburg auf den schweren Weg zu einer Sühnemesse nach Oradour. „Erschüttert stehen wir an dieser Stätte, eingedenk der Angst und Todesnot, die die Männer, Frauen und Kinder von Oradour hier erlitten haben. Wir wollen versuchen, uns christlich dem Grauen zu stellen das noch heute über der Stätte liegt – versuchen, als Christen eine Antwort darauf zu geben. In tiefer Beschämung müssen wir uns sagen, daß es Angehörige unseres Volkes waren, die solche Verbrechen an wehrlosen Menschen begangen haben. Wir wollen hier für die, die solches getan haben, das Schuldbekenntnis sprechen“, waren Worte des Aachener Weihbischofs Buchkremer in der Messe, die noch heute zu den Motiven der katholischen Friedensbewegung pax christi gehören.       

Der in der Nähe der Stadt Limoges gelegenen Ort Oradour-sur-Glane wurde Opfer des gegen Kriegsende eskalierenden NS-Terrors. Am 10. Juni 1944 haben Angehörige der SS-Division ‚Das Reich‘ 642 Einwohner brutal ermordet und den gesamten Ort niedergebrannt. 

Eine intensive Schilderung dieses Nazi-Terrors in Oradour und der ersten Sühneschritte der pax christi-Bewegung nach Orador können Sie hier nachlesen im Artikel von Alfons Erb aus dem Jahre 1964.