Pax Christi Limburg
07. Dez 1999
Pax Christi im Bistum Limburg lehnt die Nato-Bombardements Jugoslawiens entschieden ab!Die NATO-Bomber über Belgrad werfen tödliche und zerstörerische Fracht ab. Im Kosovo gehen serbische Milizen gegen die einheimische Bevölkerung vor. Es wird von "Orgien des Plünderns und Brandstiftens" berichtet, Frauen und Kinder werden als "menschliche Schutzschilde" gegen NATO-Luftangriffe mißbraucht.
Gleichzeitig werden wir als Medienkonsumenten an die Militarisierung der deutschen Außenpolitik gewöhnt. Die NATO etabliert sich als exterritoriale Ordnungsmacht und erteilt sich selbst das dazu notwendige Mandat. Ein "völkerrechtlicher Ursündenfall", so der Friedensforscher Harald Müller. Es habe nach dem westfälischen Frieden, der den 30-jährigen Krieg beendete, in Europa ein allgemeines Recht zum Krieg gegeben. Es war Teil der Souveränität der Staaten, Krieg führen zu dürfen. Unschätzbar großer Bemühungen bedurfte es, diese Rechtslage zu ändern und den Einsatz militärischer Gewalt nur noch als Selbstverteidigung (nach Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen) oder unter einem Mandat des UN-Sicherheitsrates zu legitimieren. Der Westen, die USA, die NATO glauben es sich leisten zu können, hinter diesen Stand des bisher Erreichten zurückzufallen. Sie sind als Militärmacht ohne Widerpart. Langfristig ist diese Verletzung des Völkerrechts verheerend. Das Flüchtlingswerk UNHCR fühlt sich grausam bestätigt: Wenn das Bombardieren erst einmal begonnen habe, herrsche im Kosovo das "Gesetz des Dschungels". Nach dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichtes von 1994 verbietet es sich für deutsche Soldaten, an Out-of-area-Einsätzen teilzunehmen, die nicht von den UN beschlossen wurden.
Diese Einsätze sind eine umfassende Katastrophe!
Die Bistumsstelle bittet alle Gemeinden, Gruppen und Einzelmitglieder, für ein Ende des Kosovokrieges zu beten. Eine "Gebetshilfe", die sich für Friedensgebete und Gottesdienste eignet, kann im Friedensarbeiterbüro bestellt werden.
Zum Krieg auf dem Balkan hat die Bistumsstelle eine Postkarte an den Bundeskanzler erstellt, mit der Sie Ihren Protest kundtun können. Auch diese Karten können im Friedensarbeiterbüro bestellt werden.
Wir weisen auf die Erklärung des Geschäftsführenden Vorstandes von Pax Christi zum Krieg im Kosovo hin.