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„Deutschland, das gelernt hat zu versöhnen unterstützt einen Staat der unversöhnlich ist.“

20. Mrz 2009

pax christi Bistumsstellentreffen startet in Nürnberg mit einem Gastvortrag von Reuven Moskowitz. Zur Beratung beim Bistumsstellentreffen stehen desweiteren an, die Projektarbeit mit zivilen Friedensfachkräften, die Zukunftsfähigkeit der pax christi Bewegung, aktuelle Aktivitäten wie die Kampagne „Ein Schiff für Gaza“, etc.

In seinem Gastvortrag beim pax christi Bistumsstellentreffen sprach der jüdische Friedenskämpfer Reuven Moskowitz in eindringlichen Worten über die kritische Situation Israels. Es grenze an Wunder, was dieser Staat anfangs geleistet habe: Der Aufbau der Städte, die Kibbuzin. Doch heute seien die Palästinenser nicht nur entrechtet, sondern entmenschlicht. Es sei erschreckend, zu sehen, was das palästinensische Volk seit 60 Jahre ertragen müsse.

Zwei Völker müssten aus der Geschichte lernen: Deutschland und Israel. Während es Deutschland gelungen sei aus Feinden Freunde zu machen, kenne die Rachebereitschaft israelischer Politiker keine Grenzen. Unverständlich sei ihm, das Deutschland, das gelernt habe zu versöhnen, einen Staat unterstütze der unversöhnlich sei. „Deutschland unterstützt einen Staat der rassistisch ist. Israel ist ein Apartheitsstaat.“ Bundeskanzlerin Merkel sei nicht gut beraten, Israels Gewalt uneingeschränkt zu dulden. Ein Freund Israels sei gerade, wer von den israelischen Politikern Grenzen ihrer Kriegspolitik zu fordere und so den Weg für eine Friedenspolitik ebne. Mindestens, so Moskowitz, hätten wir erwarten können, dass die deutsche Politik soweit aus der Geschichte gelernt hätte, Israel nicht nach dem Munde zu reden. „In schlechten Zeiten soll der Weise auch schweigen.“ Auch das wäre eine Option für die deutsche Politik.


Reuven Moskowitz (Jg. 28) ist jüdischer Friedenskämpfer und kritischer Historiker aus Jerusalem, der sich u.a. seit 30 Jahren für das Friedensdorfes Neve Shalom/ Wahat al Salam engagiert.