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Repression gegen kritische Intellektuelle im Kongo

31. Jul 2009

(Berlin/Bonn) In einem Brief an den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo protestiert das von pax christi mitgetragene Ökumenische Netzwerk Zentralafrika (www.oenz.de) gegen die Festname des Menschenrechtsaktivisten Golden Misabiko in Lubumbashi (Demokratische Republik Kongo).

Golden Misabiko, Präsident der führenden Menschenrechtsgruppe Asadho (Afrikanische Menschenrechtsvereinigung) in der südlichen Bergbauprovinz Katanga, wurde am vergangenen Freitag polizeilich vorgeladen und festgenommen. Mitte Juli hatte seine Organisation in einem Bericht die Rolle des Militärs bei der illegalen Förderung von Uran in der offiziell geschlossenen Mine Shinkolobwe enthüllt, aus der der Brennstoff für die Hiroschimabombe 1945 kam und deren hochradioaktive Erze bis heute auf den globalen Schwarzmarkt gelangen.

Golden Misabiko wird die "Verbreitung sensibler Nachrichten" vorgeworfen. Der Fall Misabiko steht symptomatisch für die zunehmende Repression von kritischen Intellektuellen im Kongo, wo vor drei Jahren mit hohem internationalen Einsatz und u.a. verbunden mit dem Einsatz der Bundeswehr Wahlen zum nationalen Parlament durchgeführt worden waren. Hoffnungen auf einen Neuaufbruch im Kongo, das über Jahrzehnte von dem skrupellosen Despoten Mobutu (bis 1997) und anschließend von kriegerischen Unruhen mit mehr als fünf Millionen Toten heimgesucht worden war, haben sich bisher nicht erfüllt. Die maffiöse Ausbeutung von Rohstoffen, die Krieg und Gewalt finanzieren, geht unvermindert weiter.