Völkerrechtswidrige Ermordung ist zu verurteilen
07. Jan 2020
„Die Ermordung des iranischen Generals Soleimani, des irakischen Militärkommandeurs Abu Mahdi al Muhandis und weiterer iranischer und irakischer Militärs auf irakischem Territorium durch einen US-amerikanischen Drohnenangriff bedeutet eine verantwortungslose Eskalation des Konflikts mit dem Iran durch die US-Regierung. Der gezielte Angriff war völkerrechtswidrig und verletzt das Hoheitsgebiet des Iraks. Unter ethischen Gesichtspunkten und dem Gedanken der Friedensförderung war es ein skrupelloser Schritt, der die Gewaltspirale im Nahen und Mittleren Osten weiter angeheizt hat“, analysiert der pax christi-Bundesvorsitzende Norbert Richter.
„Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie die US-amerikanische Strategie gezielter Tötung in aller Klarheit verurteilt“, betont Richter. „Dieser Konflikt wird bereits seit Monaten gewalttätig ausgetragen und hat längst kriegerische Ausmaße angenommen, ohne dass formal der Krieg erklärt wäre. Die Situation ist am ehesten mit den Worten von Papst Franziskus zu beschreiben, der angesichts der vielgestaltigen aktuellen kriegerischen Konflikte analysierte, es sei eine Art dritter Weltkrieg im Gange, der stückweise geführt wird. Die gegenseitigen Drohungen verbreiten schon jetzt ein Klima des Krieges in der Kommunikation.“
pax christi fordert alle Seiten zu Deeskalation, zur Umkehr zur Diplomatie und zur Einhaltung des Völkerrechts und zur verbalen und militärischen Abrüstung auf. Der pax christi-Bundesvorsitzende erläutert: „Wir stehen weder auf der Seite der US-amerikanischen noch auf der der iranischen Regierung. Wir fordern von allen Beteiligten eine gewaltfreie und zivile Konfliktlösung und die uneingeschränkte Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Auch fordert pax christi die Bundesregierung auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, diesen kriegerischen Strategien Einhalt zu gebieten, indem sie die Hoheitsrechte Deutschlands für die amerikanischen Militärbasen in Ramstein oder Stuttgart in Anspruch nimmt und so die technische Unterstützung für den amerikanischen Drohnenkrieg ablehnt