pax christi unterstützt Palermo-Appell
19. Jun 2019
Der Palermo-Appell fordert einen europäischen Verteilungsmechanismus für Bootsflüchtlinge und ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung.
„Die EU hat die tödlichste Außengrenze der Welt“, so pax christi-Bundesvorsitzende Stefanie Wahl. „Die derzeitige EU Migrationspolitik lässt nichts von Verantwortung für das Schicksal der Menschen an den EU-Außengrenzen erkennen. Stattdessen forciert die EU die Schutzverweigerung und nimmt das Sterben schutzsuchender Menschen in Kauf. Die Kriminalisierung der Menschen, die sich in der zivilen Seenotrettung engagieren und das Fehlen einer funktionierenden staatlichen Seenotrettung, sind ein Skandal. pax christi schließt sich der Forderung des Palermo-Appells an, die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung endlich zu beenden und unterstützen die Forderung nach einer europäischen Seenotrettung, die diesen Namen auch verdient. Um der Humanität willen, müssen die Bundesregierung und die EU ihre Position ändern und die Schutzbedürftigkeit von schutzsuchenden Menschen wieder in den Mittelpunkt stellen“, fordert Wahl.
Nach der Rettung von Bootsflüchtlingen müssen die zivilen Rettungsmissionen oft tagelang auf die Einfahrt in einen Hafen warten. Die Politik der Schutzverweigerung wird hier fortgesetzt und Gerettete und Besatzungsmitglieder werden für politische Verhandlungen instrumentalisiert. pax christi fordert dringend einen europäischen Verteilungsmechanismus für Bootsflüchtlinge. Die Bereitschaft vieler Städte und Kommunen gerettete Bootsflüchtlinge aufzunehmen und damit „Sicherer Hafen“ zu sein, sollte nicht weiter politisch ausgebremst werden.
Informationen
Den Palermo- Appell finden Sie unter folgendem Link: https://www.ekd.de/verteilmechanismus-fuer-bootsfluechtlinge-gefordert-46692.htm