Zivilcourage und Frieden!
24. Apr 2017
Zivilcourage als Voraussetzung für den Frieden in der Welt und in der Gesellschaft! Basierend auf dieser These verlieh pax christi Regensburg jetzt schon zum siebten Male die Auszeichnung „Einspruch wagen – Preis für Zivilcourage“. Die Laudatorin, Frau Prof. Dr. Sabine Demel, Kirchenrechtlerin an der Uni Regensburg, würdigte dabei das „demokratisch-couragierte Wirken“ der beiden Preisträger.
In Pater Clemens Habiger (OFM) sah sie den Seelsorger, „der Menschen ohne Stimme ... ohne Wenn und Aber eine Stimme gegeben hat“. Und in Alexander Probst einen, der „gegen den Strom schwimmt und die Öffentlichkeit mit dem Leid sexuell Ausgebeuteter und Gebrochener konfrontiert“. Beide Preisträger haben mit ihrem Zuhören, ihrem Mut und ihrer Ausdauer ein Stück Frieden in der Gesellschaft geschaffen. Dies sei auch ein Beitrag „für ein neues dialogisches Miteinander in der Kirche“. Beide zeigten sich als „Störenfriede mit Kämpferherz“ für eine Versöhnung“.
Pater Clemens Habiger wollte, wie er in seiner humorvollen Dankrede betonte, „als Mensch unter Menschen leben“. Deshalb widmete er sich frei in der Stadt Regensburg lebend der Seelsorge von Strafgefangenen und Gestrandeten. Tätige Begleitung, gelebte Nähe und auch öffentlicher Einspruch war seine tägliche Aufgabe. Der zweite Preisträger, Alexander Probst, ein ehemaliger Domspatz, hatte seine Misshandlungs- und Missbrauchsgeschichte schon vor Jahren öffentlich gemacht und Aufklärung und Anerkennung der Übergriffe durch die Kirche eingefordert. Sein jüngst erschienenes Buch „Von der Kirche missbrauchr“ gibt davon in erschütternder Weise Zeugnis. Beschämend die Reaktionen der Verantwortlichen bei den Regensburger Domspatzen und im Bistum Regensburg.
Beide Preisträger betonten, dass sie ihren Preis auch stellvertretend für jene in Empfang nehmen, die den langen Kampf um Anerkennung, Aufklärung und Aufarbeitung gesellschaftlicher Missstände führen.