Dramatische Zuspitzung der Lage in Sri Lanka
12. Mai 2006
Seit dem Selbstmordanschlag auf eine Kaserne in Colombo am 27. April hat sich die Situation im Land weiter verschärft. Viele der nach dem Anschlag festgenommenen Tamilen sind noch immer in Haft - manche gelten als verschwunden. Die Straße nach Jaffna ist für Zivilisten kaum noch passierbar, die Benzinvorräte werden knapp, die Stromversorgung bricht immer wieder zusammen. Stunden- und tageweise verhängt die Armee eine Ausgangssperre über die gesamte Halbinsel.Schon am 10. April schrieb der Provinzial des Oblatenordens in Jaffna in einem Appell: "Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, JETZT zu intervenieren und Druck auf die Regierung auszuüben, damit sie das Massenmorden beendet und die Sicherheit der Tamilen garantiert. Insbesondere sollten die Kriegsparteien aufgefordert werden, das Waffenstillstandsabkommen umzusetzen - entsprechend der im Februar in Genf getroffenen Vereinbarungen. Warum kümmern sich beide Seiten nicht um die Umsetzung der bei den sogenannten "Friedensgesprächen" getroffenen Vereinbarungen? Wie stehen die Verhandlungsführer dazu?"
Das von der deutschen Sektion von pax christi mit getragene Friedenszentrum in Jaffna arbeitet zur Zeit weiter - trotz der prekären Sicherheitslage. Unser Respekt und unsere besten Wünsche gelten dem Direktor Father Bernard und den lokalen MitarbeiterInnen.
Diese Meldung zeigt das Logo des Friedenszentrums - es symbolisiert die drei wichtigsten Religionen Sri Lankas: den Buddismus, den Hinudismus und den Islam und bildet als Ganzes eine Friedenstaube.