pax christi protestiert gegen Repression von Anwälten für Menschenrechte in Kinshasa
09. Sep 2009
Der ganze Vorgang ist kein Einzelfall. In den letzten Monaten verschlechtert sich die Sicherheitslage für Menschenrechtsverteidiger und Journalisten in der DR Kongo zunehmend. Mit Verhaftungen sollen Menschenrechtsverteidiger mundtod gemacht werden.Mehrere Journalisten sind im Osten des Landes offenbar vorsätzlich ermordet worden. Die pc-Kommission "Solidarität mit Zentralafrika" schließt sich einer Forderung der nationalen Koalition von Menschenrechtssorganisationen im Kongo an, welche die demokratischen Regierungen, UNO-Vertretungen und die Afrikanische Union auffordern, sich für den Schutz der Rechte von Anwälten und Organisationen einzusetzen, welche sich um die Verteidigung der Menschenrechte im Kongo bemühen.
Der kongolesische Präsidenten wird in einem Brief aufgefordert, sich für die unverzügliche Freilassung von Robert Ilunga Numbi einzusetzen. Hintergrund scheint zu sein, daß sich seine Organisation für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einer Firma im Bas-Congo (Unteren Kongo) eingesetzt hat. Die Arbeitsbedingungen der Angestellten der Firma spotten jeder Beschreibung. Angestellte müssen 12 Stunden am Tag arbeiten. Von der Beachtung von arbeitsrechtlichen Vorschriften, die auch im Kongo gelten, kann keine Rede sein.
Offenbar steht diese Firma unter dem Schutz "einer großen Dame der Gesellschaft", wie es heißt. Die Bevölkerung von Kasangulu, wo die meisten Arbeiter wohnen, fühlt sich seit langem machtlos gegenüber dem Arbeitgeber. Robert Ilunga Numbi und andere hatten sich für diese Arbeiter eingesetzt. Statt ihrem Protest nachzugehen, wurden er und andere verhaftet. Während jedoch einige weitere Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen rasch wieder freigelassen wurden, befindet sich Robert Ilunga weiterhin in Haft.