Welche Spiritualität schafft nachhaltigen Frieden?
23. Sep 2023 – 10:15 Uhr , Kath. Stadtkirche, Raum 2.01, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg
Das Völkerrecht, das für das friedliche Zusammenleben geschaffen wurde, verliert (teilweise) seine Wirkung im Konfliktfall. Das gilt auch für andere Gesetze, die als Bevormundung verstanden werden. Wenn es überhaupt eine Motivation für aufgebrachte Menschen geben sollte, wieder zusammenzufinden und sich für das Gemeinwohl zu engagieren, dann muss diese Motivation anders wirken können, als Zwang es vermag.
Nach Gandhi entfaltet sich unser einfühlendes Wesen wieder, wenn die Gewalt in unserem Herzen nachlässt. Wie das in zwischenmenschlichen Kontroversen mit einer inneren Haltung aus Wertschätzung und Aufrichtigkeit gelingen kann, können die Teilnehmenden bei dieser Veranstaltung beispielhaft erleben: Es wird der deeskalierende Einfluss von Empathie (Einfühlung) gezeigt sowie das nachfolgende Überspringen dieser Haltung auf eine Gruppe.
Aktive Gewaltfreiheit in gesellschaftlichen Verwerfungen
Auf Wertschätzung und Aufrichtigkeit beruhen auch die Wirkungen von aktiv gewaltfreien Handlungen: Nach der wissenschaftlichen Auswertung von über 300 Aufständen und Revolutionen bringt gewaltfreier Widerstand deutlich mehr Beiträge zum Gemeinwohl hervor, als gewalttätiger Widerstand dazu fähig ist.
Um genauer zu verstehen, warum aktiv gewaltfreies Handeln Menschen in ihrem Innern so tief berühren kann, dass sie freiwillig mitmachen, sollen zwei historische Beispiele betrachtet werden. In beiden wurde die jeweils bestehende Ordnung gewaltfrei umgestaltet. Darum soll an ihnen der Unterschied zwischen Gehorsam und freiwilliger Selbstdisziplin diskutiert werden.
Resilienz durch Zusammenhalt und gemeinsame Werte
Frau Renate Hübschmann wird mit uns zusammen auf Spurensuche gehen, was Menschen in die Lage versetzt, solch eine Stärke zu entwickeln, um Widerstand zu leisten und gleichzeitig keine Gewalt anzuwenden.
Strukturen schaffen für nachhaltigen Frieden – Kein Geld für Krieg!
Die unfreiwillige Mitfinanzierung von Militär durch Steuern und Abgaben ruft bei manchen Menschen Gewissenskonflikte hervor – erst recht, wenn die Ausgaben für militärische Zwecke Jahr für Jahr um ein Vielfaches höher liegen als z.B. für die zivile Bearbeitung von Konflikten.
„Meine Steuern nur für zivile Zwecke, nicht zum Töten!“ Frau Dr. Brigitte Janus berichtet über ihr Engagement für die Gewissensfreiheit im Steuerrecht: Mehr als 100 Mal wurde sie von ihrem Finanzamt gepfändet. Auch an einer Verfassungsbeschwerde war sie beteiligt.
Leitung: Dr. Joachim Schneider, Vorsitzender
Eintritt frei, Spende an pax christi erbeten
In Kooperation mit dem KEB-Stadtbildungswerk Nürnberg e.V.