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pax_studierenden_forum

14. Jun 2018

Rückblick von Esther-Marie Lintzel

Vergangenes Wochenende hat zum zweiten Mal das pax_studierenden_forum stattgefunden. Dieses Mal in Leipzig, nutzen wir die Räumlichkeiten der ESG (evangelischen Studierendengemeinde) und Besucher*innen aus Magdeburg, Berlin und Hannover wurden bei den Leipzigern herzlich willkommen geheißen.

Begonnen haben wir am Freitagabend mit einer interessanten Diskussion zum 2% -Ziel der Nato mit dem Thema „Mehr für´s Militär? Nicht mit uns!“. Leider war ich bei der Diskussion noch nicht anwesend, sodass ich nicht mehr hierzu sagen kann.  - Lühr Henken aus Berlin präsentierte detaillierte Einblicke in die aktuellen Rüstungsprojekte der Bundeswehr und die politischen Zusammenhänge. Daran schloss sich eine lebhafte und kenntnisreiche Diskussion an. Viel Interesse bestand am Konflikt in und um die Ukraine und Fragen der Entspannungspolitik gegenüber Russland. (Anm. Christine Hoffmann)  - Bereits diesen ersten Abend konnten wir in gemütlicher und sehr gesprächiger Runde ausklingen lassen, generell gab es eine umfassend sehr positiv wahrgenommene Gruppendynamik. Am Samstagnachmittag, und hier greife ich chronologisch vorweg, haben wir im Garten gemeinsam mit der Leipziger pax christi-Ortsgruppe gegrillt und Zeit zum Austausch gehabt. Georg Pohler,  der selbst in Leipzig zu den Friedensgebetsgruppen in den 80er Jahren gehörte, hatte eine kleine Stadtführung zur friedlichen Revolution in Leipzig für uns vorbereitet, gespickt mit ganz persönlichen Erlebnissen dieser Zeit. Danke noch einmal für die Vorbereitung und Organisation (und Finanzierung) dieses sehr schönen und runden Wochenendes. 

Höhepunkt des Forums war für mich der Workshop zur wertschätzenden Kommunikation, auch gewaltfreie Kommunikation, mit Ingrid Holzmayer von „all you need is empathy?“.

Begonnen haben wir mit einer Übung: „Was wäre, wenn wir uns selbst vollkommen vertrauen würden?“ Eine Frage, die mir seither im Gedächtnis geblieben ist! Zweimal haben wir einem Gesprächspartner jeweils zuhören oder etwas erzählen können für drei volle Minuten. Schnell sind die Gespräche sehr persönlich geworden, wie man sich vorstellen kann. Wir haben gelernt, dass es Bedürfnisse gibt, in jedem Menschen sehr ähnliche, aber individuell sehr unterschiedliche Strategien diese zu erfüllen. Das eine verbindet uns, das andere trennt uns voneinander. Gefühle hingegen, eigene oder wahrgenommene von anderen, geben uns Hinweise auf diese Bedürfnisse. Vor diesem Hintergrund können Gespräche auf Augenhöhe stattfinden mit dem Ziel mit Empathie und Aufrichtigkeit zu kommunizieren.

Der Gedanke der Wertschätzung berührt mich hier ebenfalls. Ich möchte mir ein Miteinander vorstellen, dass auf gegenseitiger und selbstzugewandter Offenheit und Wertschätzung basiert! Das bedeutet nicht, dass wir immer freundlich-friedlich sein sollen, immer lächelnd – im Gegenteil. Authentizität „trotz“ Empathie kann auch ehrliche Ablehnung bedeuten und Wut/Trauer/Verletztheit würden anders und vermutlich direkter kommuniziert. Aber weniger innere Monologe der Selbstzerfleischung, Selbstempathie, und die Gewissheit der Wertschätzung in jedem Gespräch, würden meiner Meinung nach mehr Menschen dazu beflügeln an diesem Miteinander teilhaben zu wollen.