Gaza-Krieg
24. Jul 2014
Am 23. Juli, dem 16. Tag der israelischen
Militäroffensive auf Gaza, verzeichnet das Palestinian Center for Human Rights
(PCHR) in Gaza: 663 getötete Palästinenser, darunter 541 Zivilisten, von denen
161 Kinder sind und 91 Frauen, 3.457 Verwundete, einschließlich 991 Kinder und
703 Frauen, 491 zerstörte Häuser und Hunderte andere stark zerstörte sowie
Tausende von internen Flüchtlingen. Auf israelischer Seite wurden zwei
Zivilisten getötet und 27 Soldaten. Dazu kommt die permanente Angst in
Teilen von Israel und in Gaza vor Angriffen.
Gestern hat der UN-Menschenrechtsrat in Genf mit einer Gegenstimme beschlossen,
die Kriegsverbrechen auf beiden Seiten zu untersuchen. Verstöße gegen das
Humanitäre Völkerrecht sollen von einer unabhängigen Kommission untersucht
werden. Damit wird eine wichtige Grundlage gelegt für die Bewertung dieses
Konflikts.
Anbei die neueste Erklärung des Deutschen Koordinationskreises Palästina
Israel (KoPI), in dem u.a. Versöhnungsbund, IPPNW, Jüdische Stimme,
Palästinensische Gemeinde und die deutsche Sektion von pax christi Mitglied
sind
Erklärung
Mit
Schmerz, Betroffenheit und Empörung empfangen wir die Nachrichten über die
israelische Bombardierung und Invasion in Gaza. Mehr als 500 Menschen, in der
großen Mehrheit unbewaffnete Zivilisten, darunter viele Kinder, haben durch den
vom israelischen Militär geführten Angriff bereits ihr Leben verloren, Tausende
sind schwer verletzt. Auf israelischer Seite verloren 2 Zivilisten und 25
Soldaten (Stand 21.7., 21 Uhr, tagesschau.de) das Leben.
Dieser erneute, das humanitäre Völkerrecht massiv verletzende Angriff auf die Menschen in Gaza muss eine klare Antwort gerade auch aus Europa erfahren.
Wir fordern von der europäischen Union und der UN:
- Sofortige
Verhandlungen mit beiden Kriegsparteien, um eine ausgehandelte, rasche
Waffenstillstandsvereinbarung zu erzielen.
Wir fordern von der Bundesregierung und von der europäischen Union:
- Eintreten für eine sofortige Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens
- Schluss mit jeder militärischen Zusammenarbeit und jeder Rüstungskooperation
mit Israel bis die Besatzung der 1967 okkupierten Gebiete vollständig beendet
ist und die Palästinenser frei über ihre Zukunft entscheiden können
- Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens, wegen der schweren Verletzung von
Völkerrecht und Menschenrecht durch die israelische Regierung
- Sanktionen der EU und der internationalen Justiz gegen diejenigen israelischen
Politiker und Militärs, welche für die massenhafte Tötung von Zivilisten
verantwortlich sind
- Humanitäre Hilfe der EU für die Menschen in Gaza
Das politische Eintreten für die Sicherheit israelischer Bürger muss gleichzeitig einhergehen mit dem Eintreten für die Sicherheit der palästinensischen Bevölkerung.
Der Sprecherkreis von KoPI: Gabi Bieberstein (Internationaler Versöhnungsbund., Deutscher Zweig, e.V) Beate Gilles (pax christi – Deutsche Sektion e.V.), Matthias Jochheim (IPPNW, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.), George Rashmawi (Palästinensische Gemeinde Deutschland e.V.), Gisela Siebourg (Deutsch-Palästinensische Gesellschaft)
KoPI ist ein Zusammenschluss deutscher Friedens-, Menschenrechts- und Solidaritätsorganisationen
-
Kommission Nahost
Ziel der Arbeit ist ein gerechter Frieden in Nahost mit Fokus auf Palästina und Israel.