Friedensband
06. Sep 2014
Am Samstag spannten rund 200 Bürgerinnen und Bürger ein fast zwei Kilometer langes Friedensband mit tausenden Protestkarten von der Berliner Siegessäule bis zum Bundeskanzleramt. Mit der Aktion warnten die Teilnehmenden vor einer zunehmenden Militarisierung der deutschen Außenpolitik.
In einem Appell fordern rund 7.000 Unterzeichner/-innen von der Bundesregierung eine konsequente Friedenspolitik. Konkret fordern sie mehr Mittel für den Ausbau ziviler Friedensprogramme wie den Zivilen Friedensdienst und den Stopp aller Waffenexporte. „Mit einer konsequenten Friedenspolitik könnte die Bundesregierung weit mehr erreichen und Kriege verhindern, bevor es zu spät ist.“, so Heinz Wagner, Mitorganisator der Aktion „Friedensband“.
Die Menschen in Deutschland lehnen mehrheitlich Waffenexporte und mehr Militäreinsätze ab. Die Aktion Friedensband verleiht dem Protest eine Stimme. Heinz Liedgens, Vorsitzender des Forum Ziviler Friedensdienst und Initiator der Aktion, erklärte zum Abschluss: „Wir haben mit der heutigenAktion an der Siegessäule das bekannteste deutsche Denkmal militaristischer Politik mit dem Machtzentrum der Bundesrepublik verbunden. Angesichts der wiederholten Appelle für mehr militärisches Engagement Deutschlands warnen wir vor den Folgen einer Militarisierung und erinnern an den Konsens, der die deutsche Außenpolitik nach den Weltkriegen bestimmt hat: Nie wieder Krieg.“ Siegfried Menthel, Initiator eines Offenen Briefs ehemaliger DDR-Pfarrer an Joachim Gauck, wiederholte seine Kritik am Bundespräsidenten, dass er einer Militarisierung der Außenpolitik das Wort rede, statt die christliche Botschaft der Gewaltlosigkeit ernst zu nehmen und sich für mehr Investitionen in zivile Friedenspolitik einzusetzen.
APPELL FÜR FRIEDENSPOLITIK STATT MILITÄREINSÄTZE
Deutsche Politik muss Krieg und Gewalt verhindern, bevor es zu spät ist und Minderheiten bereits verfolgt und Zivilisten getötet werden! Wenn wir unsere Politik JETZT nicht ändern, werden auf die Kriege in der Ukraine, in Syrien und im Irak weitere folgen. Darum fordern wir: 1. Vorrang für zivile Konfliktbearbeitung. Beendet das Missverhältnis zwischen hohen Militärausgaben und geringen Zukunftsinvestitionen in zivile Konfliktbearbeitung. 2. Stopp von Waffenexporten. Jede Waffenlieferung verstärkt regionale Aufrüstungsspiralen und eine effektive Kontrolle des Endverbleibs exportierter Waffen ist nicht durchsetzbar. 3. Einsatz für eine gerechte Weltordnung. Gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Wohlstand und Zugang zu Ressourcen ist aktive Friedenspolitik. 4. Zivile Europäische Friedens- und Außenpolitik. Die EU braucht eine friedensorientierte Nachbarschaftspolitik und mehr Investitionen in zivile Konfliktbearbeitung. 5. Stärkung der Vereinten Nationen. Die Vereinten Nationen als wichtigster Akteur für Staatendialog, Friedensförderung und Friedenssicherung und internationalen Recht müssen gestärkt werden. Mehr Informationen und den vollständigen Appell für Friedenspolitik statt Militäreinsätze finden Sie unter: www.bevor-es-zu-spät-ist.deUnterstützer der Aktion „Friedensband”:
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Kommission Rüstungsexporte
Rüstungsexport verschäft Konflikte und widerspricht christlicher Ethik. Seit vielen Jahren engagiert sich pax christi dafür, Rüstungsexporten aus Deutschland einen Riegel vorzuschieben. Waffen töten. Sie sind keine "normalen Handelsgüter" und dürfen es im Bewusstsein der Menschen und im wirtschaftlichen Alltag auch nicht werden.